25. Januar 2019

Hinweise für die Verarbeitung von WELA-Tank Abstandsgeweben

Wie verarbeite ich mein WELA-Tank Abstandsgewebe richtig?

Die Viskosität des Laminierharzes sollte zwischen 500 und 1000mPa.s liegen. Sehr niedrigviskose Harze müssen thixotropiert werden, um ein Ablaufen des Harzes aus den Stegen zu verhindern.
Der Harzgehalt im Abstandsgewebelaminat sollte mindestens 50 Gew.%, vorzugsweise 60 Gew.% betragen, um gute mechanische Eigenschaften des Sandwiches zu erreichen.
(Eine Studie zum Einfluß des Harzgehaltes auf die mechanischen Eigenschaften kann bei Bedarf angefordert werden.)

Die Tränkung der Abstandsgewebe erfolgt nach den bekannten Techniken:
manuell – gießen, streichen, rollen/maschinell – spritzen oder gießen (Düse oder Film) oder Tauchen mit Abquetschen.

Nach der Tränkung mit Harz expandieren die Abstandsgewebe ohne Hilfsmittel auf die durch die Stege vorgegebene Laminathöhe, sobald die zur Verarbeitung aufgebrachten Druckkräfte durch Rolle oder Quetschwalze entfernt werden.

Hinweise für die Verarbeitung mit Polyester- oder Vinylesterharzen

Bei der Verarbeitung von Abstandgewebe mit Polyester- oder Vinylharzen muß diesen ein Styrolemissionsminderer (z.B. 0,8% BYK S-740) beigemischt, oder es kann auch mit Milieuharzen/LSE-Harze wie z.B. dem neuen Derkane™ Signia™ 411 gearbeitet werden. Andernfalls kommt es zu einer Inhibierung der Härtung durch im Hohlraum eingeschlossenen Styroldampf. Die Harzmasse in den Stegen des Abstandsgewebelaminates ist vergleichsweise gering, daher wird die Exothermie der Härtungsreaktion gemindert. Wir empfehlen die Auswahl einer hochreaktiven Harztype, einer schnellen Härtungsrezeptur und / oder kurzzeitiger Wärmeeinstrahlung zum „Ankicken der Härtung“. Die benötigte Topfzeit des Harzes kann ggf. unter Verwendung eines Inhibitors eingestellt werden.

Verarbeitungstechnik im Handlaminierverfahren

  1. Zuschnitt der Abstandsgewebe mit Handschere (vorzugsweise mit Microzahnung) oder Elektroschere
  2. Vorlegen von Laminierharz, 50 – 70% der gesamten für die Abstandsgewebe benötigten Harzmenge.
    Es empfiehlt sich, die Abstandsgewebelage naß-in-naß auf die vorhergehende Laminatschicht aufzubringen.
  3. Faltenfreies Auflegen des trockenen Abstandsgewebezuschnitts und Anrollen mit Rillen- oder Scheibenroller. Durch sorgfältiges Anrollen wird eine gleichmäßige, fehlstellenfreie Verbindung zum Unterlaminat erreicht. Durch die Kapillarkräfte wird bereits Laminierharz von unten her in die Stege gezogen.
  4. Gleichmäßiger druckloser Auftrag der restlichen Laminierharzmenge vorzugsweise mit Kurzflorvelourswalze. Nach kurzer Zeit zieht das Harz in das Abstandsgewebe. „Heftiges“ Walzen ist nicht notwendig, es kann zu Faltenbildung führen.
  5. Abschließendes Überwalzen der Abstandsgewebelage mit Rillen- oder Scheibenroller. Es sollte gefühlvoll, mit wenig Druck, vorzugsweise in Schußrichtung gewalzt werden. Die beste Oberfläche erreicht man durch leichte Schrägstellung des Rollers und Walzen „gegen den Strich“ des Abstandsgewebes. Der Walzendurchmesser sollte zwischen 30-40mm betragen.
  6. Randabschlüsse können durch seitliches Abdrücken der Abstandsgewebelage einfach hergestellt werden.
  7. Weitere Lagen (auch Abstandsgwebe) lassen sich naß-in-naß auf die Abstandsgewebelage auflaminieren, die Anzahl der Decklagen richtet sich nach Abstandsgewebehöhe und -typ.
Mit WELA-Tank Abstandsgewebe lassen sich deutlich komplexere Teile bauen, als man auf den ersten Blick vermutet. Desweiteren spart man sich viel Zeit beim Laminieren, um auf die gleiche Bauteildicke zu kommen, wie das jeweilige Abstandsgewebe.

Bei Fragen zu Möglichkeiten und Vorschlägen für Ihr WELA-Tank-Abstandsgewebe-Projekt können Sie mich gerne direkt ansprechen:

Benjamin Lust (ble@wela-hamburg.de oder unter +49 4152 8824 16)

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